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Gründung einer Eine-Welt-SchülerInnenfirma
Datum | seit 2005 |
Ort | Rülzheim |
Dauer | Dauerhaft |
Teilnehmerzahl | |
Initiiert von | Regionale Schule Rülzheim, Büro STADT+NATUR in Klingenmünster, Kath. Kirche in Rülzheim |
Ansprechpartner | Dipl. Ing. Elfriede Schäfer und Dipl. Ing. Norbert Schäfer |
Ziel
Gründung einer Eine-Welt-SchulerInnenfirma, Bewusstsein wecken für die Bedeutung des Fairen Handels, Kenntnis von und Verständnis für Probleme von Ländern des Südens
Ablauf
Besuch des Weltladens Landau, Entwicklung eines Informationsflyers, Verkauf in der Schule, Verkauf im Umfeld der Schule/außerhalb der Pausenzeiten, Aufbau der Verkaufstheke und Dekoration der Glasvitrinen, Verkauf von Recycling-Büroware
Anfangsphase
Im Schuljahr 2005/06 hatten sichdie Schülerinnen und Schüler der AG dem Begriff
„Nachhaltigkeit“ über das Thema „Wohnen“ genähert und eine Lehmhütte errichtet.
Der gemeinsame Bau einer solchen Hütte - wie es sie in vielen Ländern der Welt gibt
- gebaut mit örtlich vorhandenemMaterial, war ein lebendiges Projekt und authenti-sches Beispiel für den abstraktenund für viele schwer verständlichen Begriff.
Natürlich sollte die Hütte auch eine Funktion haben, und die AG-Mitglieder machten
verschiedene Nutzungsvorschläge. Als praktikabel erwies sichdie Idee, die Hütte
vom benachbarten Kindergarten alsSpielhäuschen nutzen zulassen. Aus verschie-denen Gründen nicht durchführbar war der Vorschlag, darin einen Laden unterzu-bringen, doch führte diese Idee zum hierdargestellten Projekt „Fairer Handel durch
eine Eine-Welt-Schülerfirma“.
Einstieg
Die beteiligten Schülerinnen und Schüler waren zwischen 12 und 14 Jahren alt. Sie
hatten vor dem AG-Besuch keine Vorerfahrungen in Bezug auf das Thema „Fairer
Handel“, zumal es am Schulort auch keinen Weltladen gibt. Insofern war eszunächst
erforderlich, ihnen die globalen Zusammenhänge und Abhängigkeiten – soweit in
einfachen Worten möglich – zuerläutern, um deutlich zu machen, wo derfaire Han-del im Gegensatz zum gängigen Welthandel ansetzt. Nachdem ein gewisses Grund-verständnisvorhanden war, wurde ein Fragebogen entwickelt. Damit sollte heraus-gefunden werden, wie weit beiden Bürgerinnen und Bürgern von Rülzheim Informa-tionen zumThema Fairer Handel vorhanden sind. Die Interviews, die die Kinder an-schließend auf der Straße mit Passanten und Geschäftsleuten machten, waren ei-nerseits ernüchternd (weil sehrwenig Kenntnis vorhanden war), auf der anderen Sei-te auch ermutigend, da sicheinige Personen vorstellen konnten, fair gehandelte Pro-dukte von den Schülerinnen und Schülern der Regionalen Schule zu erwerben.
Durchführung
- Besuch des Weltladens Landau
Auf der Suche nach weiteren Informationen wandte sich die AG nun an den nächst-gelegenen Weltladen in Landau. DieInhaberin lud die Schülerinnen und Schüler für
einen Nachmittag in ihren Laden ein und erläuterte anhand von konkreten Produkten,
wie man mit dem Verkauf/Kauf von fair gehandelten Waren dazubeitragen kann,
dass z. B. Kleinbauern in Lateinamerika einen höheren fairen Preis für ihre Produkte
erhalten, somit menschengerechter leben und ihre Kinderin die Schule schicken
können. Neben der Information freuten sichdie Kinder über die verteilte Schokolade,
und besonders faszinierend fanden sie die kleinen Blechautos aus Afrika, gebastelt
aus leeren Konservendosen und Draht.
- Entwicklung eines Informationsflyers
Auf der Grundlage der Ergebnisse aus den Befragungen und dem Besuch des Welt-Ladens wurde ein Flyer zur zukünftigen Schülerfirma entwickelt. Dieser stellte die
Akteure und die Ziele der Firma vor und wiesauf die Verkaufsangebote hin.
Bei der Produktpalette gab es und gibt es bis heute immer wieder Veränderungen,
da manches nicht so nachgefragt wird wie erhofft, aber auch, weil neue Ideenaufge-griffen werden.
Als Kundschaft wurden zwei Zielgruppen ins Auge gefasst – einmal die Schule selbst
und dann das Umfeld um die Schule.
- Verkauf in der Schule
Der Verkauf in der Schule findet während der Pausen statt. Ziel ist vorrangig die Ver-köstigung von Schülerinnen und Schülern. Bereits seit mehreren Jahren werden sei-tens der Schülerschaft in den Pausen belegte Brötchen verkauft. Das Sortiment der
Eine-Welt-Schülerfirma sollte nun diesen Pausenverkauf sinnvoll ergänzen.Insofern
sind die wesentlichen Produkte im Angebot, Orangensaftgetränke, Müsliriegel, Gum-mibärchen, etc.
- Verkauf im Umfeld der Schule/außerhalb der Pausenzeiten
Aufgrund der Befragungen und der Erkenntnis,dass der Umsatz in den Pausen nicht
ausreichen würde, um einen attraktiven Gewinn zuerwirtschaften, überlegte man in
der Firma, wie das außerschulische Umfelderreicht werden könnte. Ein überra-schendes Angebot von Seiten der Gemeinde,einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt
in Rülzheim aufzubauen, brachte dann den Aufbau der Firma schneller voran als ge-plant. Eilig wurde ein Sortiment (auch mit ein paar Weihnachtsartikeln) zusammen-gestellt, das dann auf dem Marktplatz unter Weihnachtsklängen feilgeboten werden
konnte.
- Aufbau der Verkaufstheke und Dekoration der Glasvitrinen
Nach diesem ersten (z. T. recht kalten) Erfolgserlebnis ging man nun mit Elan an den
Aufbau und die Gestaltung desVerkaufsstands – einer Theke. Diese stehtheute in
der Eingangshalle der Schule. In ihr befinden sich die Waren, die zum Verkauf nach
Bedarf auf die Theke gestellt werden.
Parallel dazu wurden bereits vorhandene Glasvitrinen mit den Verkaufsartikeln deko-riert. Hierbei wurde auch der Bedarf von Erwachsenen berücksichtigt. Vorbeigehen-de Lehrkräfte und Eltern entdecken hier z. B. auch Kaffee, Tee oder Kunsthandwerk.
Natürlich wurde die Werbung für die Sache nicht vergessen. Neben den Flyern ge-staltete man noch verschiedene Plakate, die die Kinder in die Klassenräume häng-ten.
- Verkauf von Recycling-Büroware
Fair gehandelte Produkte bilden das Kerngeschäft. Bald stellte man aber fest, dass
seitens der Schülerschaft auch Interesse an einfachen Büroartikeln wie z. B.
Schreibblöcken, Stiften und Spitzern besteht. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde be-schlossen, diese Artikel in das Sortimentaufzunehmen. Da die genannten Artikel viel
mit dem Themenkomplex Papier zu tun haben, lud die Firmenleitung am 21.03.07
Frau Dr. Birgitta Goldschmidt von der Papierinitiative Rheinland-Pfalz ein. Sie berich-tete sowohl in der AG als auch am Elternabend über die Zielsetzung der Papierinitia-tive, einem Dekadeprojekt. Frau Dr. Goldschmidt machte auf lebendige Art und Wei-se deutlich, wie wir durch bewussten Einkauf (z. B. von Recyclingpapier) einenper-sönlichen Beitrag zum Erhalt von Umwelt und Natur leisten können. Als Ergebnis der
Veranstaltung verpflichtete sich spontan eine Klasse der Schule im Rahmen der Initi-ative 200 plus, sich zukünftig für die stärkere Verwendung von Recyclingpapier ein-zusetzen.
Zwischenbilanz aus Sicht des verantwortlichen außerschulischen Kooperationspartners:
- Grenzen und Probleme der Eine-Welt-Schülerfirma:
Noch sind wir keine Schülerfirma im eigentlichen Sinne. Wir haben einen Warenbe-stand, den wir innerhalb und außerhalb der Schule mit einem kleinen Gewinn verkau-fen. Der Umsatz im laufenden Schuljahr beläuft sich bis heute auf ca.
2.000 €. Mir stellt sich hierbei die Frage, wie weit Schülerinnen und Schüler im Alter
von 12 - 14 Jahren bei entsprechender Einführung und Betreuung eine solche Firma
eigenverantwortlich führen können. Unsere Erfahrungen in Rülzheim zeigen, dass
die Kinder mit viel Freude kaufen und verkaufen, Plakate und Vitrinen gestalten oder
mit großer Begeisterung auf Veranstaltungen wie z. B. den Weihnachtsmarkt gehen.
Die vielen weniger spektakulären (nicht lustbetonten) Aktivitäten wie Buchführung,
Schreibarbeiten, etc. sind imRahmen einerNachmittags-AG – wo die Kinder schon
einen langen Schultag hintersichgebracht haben - schwer „an den Mann zu brin-gen“.
- Blick in die Zukunft
Im nächsten Schuljahrwerden unsere Aktivitäten dahin gehen, dass wir die erforder-lichen Strukturen im Sinne einernachhaltigen Schülerfirmaschaffen. Darüber hinaus
sind wir z. Zt. dabei, eine Homepage zu entwickeln, über die dann auch Waren be-stellt bzw. gekauft werden können.
- Partnerschaft mit einer Schule in Ländern des Südens
Was geschieht mit dem Gewinn, den die Schülerfirma erwirtschaftet? Nach Rückzah-lung des Erstkredits für den Warenbestand andie mit uns kooperierende Bank sollen
die Erlöse zum großen Teil in den Aufbau einer Partnerschaft mit einer Schule in ei-nem Land des Südens fließen. Wir erhoffen unslangfristig, Waren von dieser Schule
zu erhalten, die wir dann in unserer Schülerfirma verkaufen können.
Hilfsmittel
Verkaufstheke, Glasvitrinen
Selber aktiv werden