Der Verein

Die Ökumenische Initiative Eine Welt (ÖIEW) entstand Mitte der 1970er Jahre im Zuge des erwachenden ökologischen und entwicklungspolitischen Bewusstseins, um eine große Lernbewegung für einen neuen Lebensstil anzustoßen. Auf persönlicher und institutioneller Ebene, in kleinen und großen Schritten, sollten mit Lebensfreude und Mut Konsequenzen aus lokalen und globalen Problemen gezogen werden. Die ÖIEW versteht sich als Teil der Einen Welt mit ihrer Vielfalt pflanzlichen und tierischen Lebens, und ebenso als Teil der einen Menschheit, die alle Völker, Kulturen und Religionen umfasst. Diese beiden Aspekte bezeichnet auch das griechische Wort „Ökumene”.

um die Erde Lebenswind – Ein Geschenk an die ÖIEW von Udalrike Hamelmann

Jahrestreffen

Die Menschen rund um die ÖIEW treffen sich jährlich zu einer inhaltlichen Tagung um miteinander zu lernen, sich gegenseitig zu inspirieren und Gemeinschaft zu erfahren.

Unsere Ziele

Nachdem sich die Initiative über Jahrzehnte vor allem im christlichen Kontext einer beachtlichen Resonanz erfreute und in diesem Rahmen innovative Ideen zu Themen wie Konsum, Ernährung, Mobilität, Umgang mit Geld bearbeitet hat, ist der Verein seit 2001 die deutsche Koordinierungsstelle der internationalen Erd-Charta-Bewegung. Das generationsübergreifende Engagement wird von vielen Ehrenamtlichen getragen und hat seinen Schwerpunkt in ganzheitlicher Bildungsarbeit.

Auf einen kurzen Nenner gebracht: Die Ökumenische Initiative Eine Welt setzt sich für einen zukunftsfähigen Lebensstil
ein. Darunter verstehen wir konkret:

Gesprächsbereit leben

Die Ökumenische Initiative Eine Welt will das Gespräch, die Vernetzung und Konfliktfähigkeit zwischen Einzelnen und Gruppen fördern. Wir wollen unsere Wahrnehmungen im Gespräch teilen und ggf. korrigieren.
Deshalb organisiert die ÖIEW Aktionen, Projekte und Veranstaltungen und gibt Publikationen zu bestimmten Themen heraus. Sie kooperiert mit anderen Nichtregierungsorganisationen (NGOs), um sich gegenseitig zu unterstützen und eine größere öffentliche Wirkung zu erreichen.
Außerdem suchen wir den kritischen Dialog mit Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft – nicht zuletzt auch durch die öffentliche Demonstration und den lautstarken Protest.

Solidarisch leben

Die ÖIEW setzt sich für eine weltweit solidarische Wirtschaftsweise und für eine Politik ein, die die Lebensbedürfnisse aller Menschen zum Maßstab hat. Wir versuchen, dem auch in unserem persönlichen Verhalten gerecht zu werden.Solidarisch leben kann z.B. bedeuten:
Mit anderen Nichtregierungsorganisationen für ein Bank- und Kreditwesen kämpfen, das nicht fortdauernd Armut, Ausbeutung und Krieg, sondern soziale Gerechtigkeit, Eigenverantwortung und Demokratie fördert.
Privaten Reichtum in Projekte der Hilfe zur Selbsthilfe investieren.
Für eine menschenwürdige Aufnahme und faire Behandlung von Asylsuchenden eintreten.

Einfach leben

Die ÖIEW und ihre Mitglieder fühlen sich mitverantwortlich für die Erhaltung und Verbesserung der natürlichen und sozialen Lebensvoraussetzungen.Nicht „zurück auf die Bäume“ heißt die Devise der Zukunft, sondern Steigerung der Lebensqualität etwa durch menschenwürdige Güter-Produktion, gerechte Welthandelsstrukturen, intelligente Technologien und qualitätsbewusstes Konsumieren.Einfach leben kann z.B. bedeuten:
Den Agenda-21-Prozess auf allen politischen Ebenen unterstützen.
Sich für die Verbreitung und Beachtung der Erd-Charta einsetzen.
Den persönlichen Bedarf kritisch prüfen, etwa nach dem Motto: „Gut leben statt viel haben!“
Fair gehandelte Produkte bevorzugen.

Umweltgerecht leben

Die ÖIEW setzt sich für einen Lebensstil ein, bei dem die natürlichen Lebensgrundlagen genutzt, nicht aber verbraucht oder gar zerstört werden.Umweltgerecht leben kann z.B. bedeuten:
Die Arbeit von Umwelt-Organisationen wie Greenpeace, BUND, WWF… unterstützen.
Ökologische Landwirtschaft und die regionale Vermarktung ihrer Produkte fördern. (z.B. durch Solawis, Solidarische Landwirtschaft)
Keine Wegwerfartikel kaufen.
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen und den Pkw mit Nachbar*innen teilen.

Um diese Ziele zu verfolgen laden wir Euch ein, die folgenden vier konkreten Selbstverpflichtungen einzugehen, die seit 1976 über tausend Menschen unterzeichnet haben um sich zur Suche nach einem gerechteren und gesünderen Lebensstil zu bekennen und ihn – mit anderen zusammen – zu erproben. Wir übernehmen entsprechend unseren Möglichkeiten folgende Verpflichtungen und laden andere ein, gemeinsam mit uns oder in ihrem eigenen Bereich dieselben Verpflichtungen zu übernehmen.

1.

Wir werden uns für eine solidarische Weltgemeinschaft einsetzten, in der die Benachteiligten zu ihrem Recht kommen und in ihren Lebenschancen gefördert werden. Wir werden uns um Modelle bemühen, an denen wir in weltweiter, (ökumenischer) Gemeinschaft lernen, unsere Mitverantwortung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung wahrzunehmen und danach zu handeln.

2.

Wir werden unseren Lebensstil immer neu überprüfen. Unseren Konsum wollen wir in ein vertretbares Verhältnis zu den begrenzten Vorräten unserer Erde, dem Bedarf der Benachteiligten und den ökologischen Erfordernissen bringen. Wo immer möglich, werden wir Waren kaufen, deren Ertrag die Eigenständigkeit der kleinen Produzent*innen weltweit und bei uns fördert.

3.

Wir werden Mitverantwortung übernehmen im wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen
und kirchlichen Leben. Wir werden in der Arbeitswelt und im Wirtschaftsprozess auf mehr Beteiligung, auf eine umweltschonende und friedensfördernde Produktion drängen. Wir werden uns einsetzen für eine überlebensfähige Gesellschaft, den Abbau von Unterdrückung und weltweites Teilen.

4.

Wir werden einen spürbaren Teil unseres Geldes im Sinne dieser Selbstverpflichtung verwenden, wenigstens 3% des Netto-Einkommens. (Persönliche Umstände können eine andere Selbsteinschätzung nach oben oder nach unten notwendig machen.) Wir werden das Geld insbesondere für folgende Zwecke verwenden: für Entwicklungsprojekte und –prozesse bei uns und weltweit, durch die die Eigenständigkeit und Handlungsfähigkeit derer gefördert wird, die in Armut und ohne eigene Gestaltungsmöglichkeiten leben müssen sowie für bewusstseinsbildenen und
politische Aktionen in der Bundesrepublik Deutschland.

Team & Büro

Geschäftsstelle

Das Büro der ÖIEW befindet sich im grünen Wethen zwischen Kassel und Paderborn. Es hat Anschluss an die ökumenische Gemeinschaft vor Ort, deren Mitglieder eng mit der ÖIEW verbunden sind, und teilt sich ein Gemeinschaftsbüro mit anderen Vereinen mit ähnlicher Vision. Das kleine hauptamtliche Team arbeitet mit flachen Hierarchien, solidarischem Gehaltskonzept und ist deutschlandweit ansässig mit modernen Home Office Konzepten.

Vorstand

Die ÖIEW ist eine generationsübergreifende Initiative, die sich für einen zukunftsfähigen Lebensstil einsetzt. Sie ist als gemeinnütziger Verein anerkannt und hat einen ehrenamtlichen Vorstand.

Bernadette Hampel, Ulrich Adler, Fabian Bethge und Franziska Geissbühler (1.Vorsitzende) bei unserer Vorstandssitzung im August 2024. Nicht auf dem Foto: Roland Weber

Vertrauensstelle

Barbara Ruthardt-Horneber ist als ehemaliges Vorstandsmitglied, langjährige Supervisorin und Psychotherapeutin seit 2021 als Vertrauensperson im Rahmen der ÖIEW tätig. Konflikte gehören zum Leben dazu, selbst im Bereich der Erd-Charta-Arbeit. Für ein friedvolles Miteinander ist es umso wichtiger, dass diese gehört werden und kollektive Wege zur Problembewältigung gefunden werden. Barbara kann in schwierigen Situationen zwischen Ehrenamtlichen, Vorstand und Geschäftsstelle als Vertrauensperson angefragt werden und ein offenes Ohr bieten. In ihrer Rolle ist sie neutral, allparteilich und unterstützt alle gleichermaßen.

Ihr könnt sie jederzeit kontaktieren: 

Unsere Zeitschrift „initiativ“

Unseren Rundbrief – das initiativ – gibt es seit den 80er Jahren. Die Zeitschrift erscheint 3-4x jährlich und wird von einem ehrenamtlichen Team erarbeitet. Bearbeitet werden Lebensstilfragen und praktische Tipps rund um Frieden, Solidarität und Nachhaltigkeit.

Das sagen Unsere Mitglieder

„Wir spenden aus alter Verbundenheit mit der ÖIEW, die uns eine spirituelle Heimat war.“

Rita Und Hans küsgens

„Die Erd-Charta will uns für die Mitverantwortung für das gegenwärtige und zukünftige  Leben auf unserer Erde gewinnen. Dafür sollen wir uns bewußt entscheiden. Das erfordert allerdings einen Wandel in unserem Bewußtsein und in unseren Herzen. Die wachsende Einsicht in die Verwandtschaft aller Geschöpfe, die Ehrfurcht vor dem Geheimnis des Seins und unsere Solidarität mit allen Menschen wird uns dann zu verschiedenen notwendigen Änderungen in unserem Leben und zu Aktivitäten (NRO, Politik usw.) führen.“

Werner Steppuhn

„Seit über 45 Jahren begleitet die ÖIEW mich in allen Fragen eines zukunftsfähigen Lebensstils: Anders besser leben – Mut zu kleinen (und großen) Schritten – Selbstverpflichtungen eingehen – Spiritualität weltweiter Verantwortung suchen – die Erd-Charta beherzigen und verbreiten. Damit auch weiterhin der Geist der Nachhaltigkeit in der ÖIEW weht und professionell gestaltet werden kann, spende ich – wie viele andere – für die ÖIEW.“

Frank-Burkhard Meyberg

Darum solltest DU mitglied werden:

Du sicherst die Basis unserer Arbeit und wirst Teil eines Pioniervereins für nachhaltige und friedliche Entwicklung

Du erhältst unsere zweimal jährlich erscheinende Zeitschrift initiativ und Erd-Charta-Materialien kostenfrei

Zahlreiche Einsatz- und (finanzielle) Unterstützungsmöglichkeiten für Dein Engagement

Ein deutschland- & weltweites Netzwerk an Gleichgesinnten und spannende Veranstaltungen

Ein kleines Begrüßungsgeschenk

Mentoring- und Hospitationsmöglichkeiten

Mitglied werden

Mitgliedschaft ÖIEW

Ich orientiere meinen Lebensstil an den 4 Selbstverpflichtungen und beantrage die Mitgliedschaft im Verein ÖIEW e.V. Als Mitgliedsbeitrag zahle ich mindestens 24 Euro jährlich

Geschichte des Vereins

1976

Gründungsaufruf zur ÖIEW (unterzeichet von 80 – meist prominenten Personen)
Die ÖIEW wurde in der Akademie in Bendorf bei Koblenz gegründet und von einem ökumenischen Initiativkreis in Hannover rein ehrenamtlich aufgebaut.

3 Selbstverpflichtungen wurden verfasst:
• 1. „Wir werden Entwicklungen verlangen und unterstützen, durch die bisher Benachteiligte in ihren Lebenschanchen gefördert werden….“
• 2. „Wir werden unseren Konsum überprüfen….ihn einschränken und in ein vertretbares Verhältnis zu den begrenzten Vorräten der Erde dem Bedarf der Benachteiligten und der Umweltzerstörung bringen….“
• 3. „Wir werden einen spürbaren Teil unseres Geldes in Sinne dieser Iniatiative verwenden in der Regel wenigstens 3% des Netto- Einkommens….“

1976-1979

Leitmotiv: „Mut zu kleinen Schritten“

• Artikel in Zeitschriften/anderer Initiativen
• 1000 Unterzeichner*innen der vier Grundsätze: gesprächsbereit leben, solidarisch leben, einfach leben, umweltgerecht leben
• Es gründen sich Regionalgruppen

1981

Gründung e.V. (7 Mitglieder)

• 2 Hauptamtliche in einer Geschäftsstelle in Bocholt-Barlo
• Veröffentlichungen (Auflagen zwischen 5.000 und 25.000)
• Aktivitäten Friedensbewegung

1984

verstärkte Suche nach spirituellen Quellen des Engagements

1986

Geschäftsstelle in Wethen – Bürogemeinschaft

• Kontakt mit 100 weiteren Initiativen, reger Austausch
• Beteiligung Konziliarer Prozess „Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung“

1987

Anpassung der Selbstverpflichtungen

2000

Erweiterung zu Mitgliederverein

Die ÖIEW beschließt, die Erd-Charta zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit zu machen, und veröffentlicht die deutsche Übersetzung der Final Version von 2000.

2001

Deutsche Koordinierungsstelle der Erd-Charta

Die ÖIEW wird offiziell deutsche Koordinierungsstelle der Erd-Charta.

ab 2001

Fortlaufende Entwicklung

•Mitglieder und Interessierte treffen sich zu den jährlich stattfindenden Jahrestreffen
•Mitglieder und Interessierte sind in verschiedenen AGs aktiv
•Einmal im Jahr treffen sich Mitglieder und Interessierte zum Jahresendtreffen auf der Burg Bodenstein
Die deutsche Erd-Charta-Bildungsarbeit entwickelt sich stetig weiter

Finanzierung

Die finanzielle Basis unserer Arbeit bilden zu zwei Drittel Spenden und Beiträge unserer Unterzeichner*innen, Mitglieder und Unterstützer*innen.
Daneben werben wir projektgebundene und projektungebundene Zuschüsse öffentlicher, kirchlicher und privater Institutionen ein. Zu unseren Förderern zählen: Stiftung Apfelbaum, Engagement Global im Auftrag des BMZ, Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Katholischer Fonds und die Katholische Erwachsenen und Familienbildung Paderborn.