Geschichte der Erd-Charta

Von der Weltkonferenz zum UN-Dokument

Die Wurzeln der Erd-Charta reichen bis in die 1980er Jahre zurück. Damals war im Brundtland-Bericht von einer neuen „Charta der Erde“ die Rede.

Der Erd-Charta-Tag

Am 29. Juni 2000 wurde die Erd-Charta in Den Haag gelauncht und überall auf der Welt finden jährlich festliche Aktivitäten rund um diesen Tag statt. Vielleicht möchtet auch Ihr den kommenden Mittwoch dazu nutzen, die Vision der Erd-Charta zu verbreiten und zu stärken? Sei es durch das Verteilen des Erd-Charta-Textes in Eurem Freundes- & Bekanntenkreis, eine öffentliche Aktion oder vielleicht wollt Ihr Euch selbst auch nur mal wieder die Ruhe und Zeit nehmen, die Erd-Charta zu lesen und zu verinnerlichen.


Geschichte der Erd-Charta

Die Wurzeln der Erd-Charta reichen bis in die 1980er Jahre zurück. Damals war im Brundtland-Bericht von einer neuen „Charta der Erde“ die Rede.

1987

Brundtland-Kommission für Umwelt und Entwicklung

Es wird zu einer neuen „Charta der Erde“ aufgerufen, die staatliches Handeln hin zu nachhaltiger Entwicklung leitet und neue Normen für staatliches und interstaatliches Handeln beinhaltet

1990-1991

Vorbereitende Treffen für die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992

Auf nationaler und internationaler Ebene finden Treffen statt. Es soll eine neue Charta entwickelt werden.

1992

UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro

Auf dem großen UN-Umweltgipfel, der „Rio-Konferenz“, trafen sich Vertreter*innen aus 178 Ländern und erstmals auch zahlreiche Vertreter*innen von Nicht-Regierungs-Organisationen, um über umwelt- und entwicklungspolitische Fragen im 21. Jahrhundert zu beraten. Die Regierungen können sich nicht auf eine Charta einigen.

1994

Start der Erd-Charta-Initiative aus der Zivilbevölkerung

Maurice Strong (Leiter der Rio-Konferenz) und Michail Gorbatschow (ehemaliger Staatspräsident der Sowjetunion) nehmen den Charta-Gedanken auf. Unter der Leitung von Mohammed Sahnoun (Algerischer Botschafter) und mit Unterstützung von Ruud Ludders (Niederländischer Premierminister) und Königin Beatrix der Niederlande startet eine zivile Erd-Charta-Initiative.

1997- 1999

Assisi Konferenzen

Auf den „Assisi Conferences on Spirituality and Sustainability“ werden Entwürfe zur Erd-Charta vorgestellt und im Vorfeld der Final Version (2000) mit Mitgliedern des Councils und des Drafting Commitee diskutiert. Daraufhin wird die Erd-Charta auch in den Evangelischen Akademien in Hamburg, Bad Segeberg und Mülheim (Ruhr) sowie in der Regionalgruppe Hamburg der ÖIEW vorgestellt, diskutiert und ins Deutsche übersetzt.

2000

Veröffentlichung der Erd-Charta am 29. Juni 2000 im Friedenspalast in Den Haag

Die ÖIEW beschließt, die Erd-Charta zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit zu machen, und veröffentlicht die deutsche Übersetzung der Final Version von 2000.

2001

Start der koordinierten Erd-Charta-Aktivität in Deutschland

Die ÖIEW wird deutsche Koordinierungsstelle der Erd-Charta. In Kooperation mit dem BUND veröffentlicht sie die erste Auflage der Erd-Charta-Broschüre, die auf dem Evangelischen Kirchentag in Frankfurt ihre Prämie feiert.

2002

Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg

Beim Weltgipfel 10 Jahre nach der Rio-Konferenz sprechen sich einige Regierungen für die offizielle Verabschiedung der Erd-Charta aus, es kommt jedoch zu keiner Einigung der Staatengemeinschaft.

2003

UNESCO-Resolution zur Erd-Charta

Die Mitgliedsstaaten bestätigen die Erd-Charta als „wichtigen ethischen Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung“ (BNE) und bekräftigen die Absicht die Erd-Charta als Bildungsinstrument zu nutzen.

2004

IUCN-Resolution zur Erd-Charta

Die Weltnaturschutzunion, IUCN, erkennt die Erd-Charta als ethischen Kompass für ihr Wirken an und empfiehlt gleiches ihren Mitgliedsorganisationen und –staaten.

2005

UN-Dekade und Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

Die Erd-Charta fungiert als ethischer Rahmen für die BNE-Weltdekade und das Weltaktionsprogramm.

2012

Erste Ausbildung von Erd-Charta-Botschafter*innen in Deutschland

Seit Beginn des Erd-Charta-Ausbildungsprogramms wurden mehr als 120 Botschafter*innen ausgebildet und tragen heute die Werte der Erd-Charta in fast alle Regionen Deutschlands.

2012

Auszeichnung der Erd-Charta-Bildungsarbeit als strukturbildende Maßnahme

Die Erd-Charta-Bildungsarbeit wird von UNESCO als offizielle Maßnahme der Weltdekade ausgezeichnet und ist Bestandteil des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der Dekade in Deutschland.

2019

Erneuerung der UNESCO

In der 40. Generalkonferenz der UNESCO erneuert diese die Relevanz der Erd-Charta als Ethik für Nachhaltige Entwicklung. Sie soll von den Mitgliedstaaten weiterhin wegweisend im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) genutzt werden.

2020

Neues Design für die Erd-Charta

Erd-Charta International veröffentlicht ein neues, kreatives Design für die 16 Grundsätze

2020

Europäische Vernetzung

Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum der Erd-Charta startet eine EU-geförderte Vernetzungsinitiative von europäischen Erd-Charta-Partnerorganisationen unter Koordination der ÖIEW.