Unsere SUN-Teilnehmerinnen

Erasmus

Meera-Edwina Mattaj, Entspannungs- und Klangtherapeutin, Klepzig bei Halle/Saale:
Mich begleiten die Fragen „Hast du genug?“, „Habe ich genug?“, „Wann ist es genug?“, „Bin ich genug?“ schon viele Jahre. Besonders intensiv setze ich mich mit dieser Thematik auseinander seit ich Erd-Charta-Botschafterin bin und versuche, auch andere Menschen zu sensibilisieren. Die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten intensiv diesem Thema zu widmen, um etwas zu verlebendigen und wirkmächtig ins Leben zu bringen, setzt Energie in mir frei. Der Sonnenhof bei Halle/Saale, auf dem ich lebe, war schon mehrfach Erfahrungsort für gemeinsames Denken und kreieren zukunftswirksamer Themen. Mein Wunsch ist, viele solcher Plätze auf unserer Erde zu schaffen, gedeihen zu lassen und lebendig zu halten, um das notwendige Bewusstseinsfeld zu nähren, was unsere Zeit so dringend braucht.

Maria Kunde, freiberufliche Referentin für Nachhaltigkeit aus Kassel:
In meiner Arbeit merke ich immer wieder, dass „nachhaltig“ mit Verzicht und Verbot gleichgesetzt wird. Das ist sehr schade. Denn ich denke, dass wir den nötigen Wandel nur schaffen werden, wenn wir die Suffizienz mitdenken. Leider wird dieser dritte Punkt der Nachhaltigkeitsstrategie offenbar zu selten betrachtet. Ich möchte mich sehr gerne darüber austauschen, wie es gelingt, den Menschen nahezubringen, dass das „Weniger“ genug sein kann und muss. Und gerade in urbanen Räumen sollte das kein Problem darstellen, weil man viel dichtere Infrastruktur hat und somit eine genügsame Lebensweise eher möglich ist. Wir müssen etablieren, dass „Mehr sein statt mehr haben“ zum neuen Trend wird.

Dagmar-Petra Welek, Künstlerin, Dipl. Kunsttherapeutin, Taiji und Qi Gong Lehrerin:

Genug haben heißt für mich die Fülle sehen, die mich umgibt. Dankbar zu sein. Mich freuen über eine Begegnung, eine Umarmung, über den Wind, die Sonne, den Regen, eine Blüte mit glitzernden Tautropfen.  Im künstlerischen Arbeiten ist Raum für Kreativität, wenn eben nicht alles da ist, einfach gekauft werden kann. Papier schöpfen aus Altpapier. Stoffe verwenden die schon da sind um Neues zu schaffen. Ein Klumpen Ton kann ausreichen, um eine ganze Welt zu erschaffen. Pinsel und Farbe können aus natürlichen Materialien entstehen.